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Viennale'20 - Austrian Days
Im Sinne des diesjährigen Viennale-Sujets „Symbiose“ können wir im Rahmen der Austrian Days – gemeinsam mit dem wunderbaren Team der Diagonale – ganz besondere Filme erstmals online präsentieren: Lovecut, Robin’s Hood, Elfie Semotan, Photographer und der Diagonale’20-Eröffnunsgfilm Der schönste Platz auf Erden feiern ihre VOD-Premiere und können – parallel zum Viennale-Programm – bei uns gestreamt werden.
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Weitere InformationenDer österreichische Film erhält auf der heurigen Viennale einen ganz besonderen Stellenwert. Als Kollektion Diagonale’20 – „Die Unvollendete“ finden heuer sechs Langfilme und acht Kurzfilme aus dem Programm der wegen Covid-19 abgesagten Diagonale ihren Weg in die Festivalkinos der Viennale und auch wir dürfen euch im Rahmen der Austrian Days von 22. Oktober bis 12. November zusätzlich neun Filme aus dem Programm zeigen:
VOD Premieren (limitiert im Programm von 22. 10 – 12. 11.)
LOVECUT
R: Iliana Estañol, Johanna Lietha, 2020
Sex-Tapes und Skype-Dates, Clubnächte und Abendessen mit den Eltern. Der Episodenfilm LOVECUT folgt sechs jungen Menschen bei ihrer Suche nach Liebe, Beziehung und Körperlichkeit. Die Anonymität und die Schnelllebigkeit des Internets prägen jene Lebensrealitäten, in denen die Jugendlichen Beziehungen (aus-)probieren und die eigene Identität erforschen. Ein flirrender Drift durch eine Lebensphase, die wahnsinnige Energien freisetzt – produktive wie zerstörerische.
ROBIN’S HOOD
R: Jasmin Baumgartner, 2020
„Wenn wir es schaffen, diese super sympathische Türken- und Moslem-Fraktion bei uns zu integrieren, mit den serbischen orthodoxen Nationalisten und den ungebildeten Schwabos und den Moslem-Hasser- Kongolesen, werden wir nicht nur wieder in die Oberliga, sondern auch in die Landesliga gehen. Und dann wird es keinen Strache als Bürgermeister geben und dann wird es auch kein Kurz werden.“ Robin, Präsident eines Wiener Fußballvereins in der Amateurliga, ist nicht dafür bekannt, sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Feinde und Freunde macht er sich damit gleichermaßen. Robin ist geradeheraus und bezeichnet sein Team liebevoll als „dirty rotten bunch“. Jasmin Baumgartner hat ihn über einige Saisonen begleitet und ein wechselhaftes Treiben eingefangen. Es reicht von Siegesfolgen und großem Selbstbewusstsein bis hin zu unliebsamen Trainerwechseln, Diebstählen in der Umkleide und nicht wenigen Spielern, die das Handtuch werfen.
DER SCHÖNSTE PLATZ AUF ERDEN
R: Elke Groen, 2020
Der schönste Platz auf Erden ist eine Bank unter einem Baum. Ist ein Gasthof. Eine Diskothek. Dort, wo kein Krieg ist. Vielleicht ist es Österreich. Vielleicht Pinkafeld im Burgenland. Kaum sechstausend Menschen leben hier. Und es ist die Heimat von Norbert Hofer, der gleich zu Beginn von Elke Groens Porträt eines kleinstädtischen Mikrokosmos auf der Bildfläche erscheint. In Pinkafeld setzt man sich für seinen berühmtesten Bewohner als Bundespräsident ein, obwohl man sonst SPÖ wählt. Drei aufreibende Jahre stehen den Menschen bevor. Zwischen Gedankenaustausch im Wirtshaus, Perchtenlauf und Ibiza-Video hört Elke Groen den Pinkafelder/innen zu, diskutiert und zeichnet ein vielperspektivisches Bild des gesellschaftlichen Lebens abseits der großen Ballungsräume.
ELFIE SEMOTAN, PHOTOGRAPHER
R: Joerg Burger, 2019
Bilder einer (baldigen) Ausstellung. Anlässlich einer Schau in der Galerie C/O Berlin durchforstet und rekapituliert die Fotografin Elfie Semotan ihr eigenes Werk seit den 1970er-Jahren. Darunter Serien, die sie für die Modezeitschrift „i-D“ gemacht hat oder für „Esquire“. Es gibt riesige Aufnahmen Willem Dafoes, dem Semotan „das tödlichste Licht überhaupt“ verpasst hat, gerade weil sie ihn für „sehr gut aussehend“ befand. Sowie eine überaus junge Claudia Schiffer, die in grauem Kostüm in Schräglage vor einem Aktenschrank posiert. Dass manchmal nur anhand des Alters der bekannten Personen einzuschätzen ist, von wann die Aufnahmen ungefähr stammen könnten, spricht für die Originalität und die Frische von Elfie Semotans Arbeit. Möglicherweise entspringen diese auch der Unmittelbarkeit, mit der die Fotografin operiert. Regisseur Joerg Burger zeigt sie nämlich auch während mehrerer Shootings: „Perfekt, Patrick, perfekt, super! So musst dreinschauen! Lovely! Mach die Lippen noch ein bissl nasser“
Aus unserem Programm:
DAS UNMÖGLICHE BILD
R: Sandra Wollner, 2016
Die österreichische Regisseurin Sandra Wollner lässt ihren Film den Film der 13-jährigen Johanna sein. Mit einer 8mm-Kamera, die ihr der verstorbene Vater hinterlassen hat, filmt Johanna ihren Alltag, wie er ihr vorkommt: Geborgenheit im Unspektakulären, in den hierarchischen Strukturen des Frauenhaushalts mit der Großmutter als Oberhaupt. Die kleine Schwester, die beste Freundin, Johanna selbst inmitten immer wiederkehrender und dennoch fremder Frauen. Sie kommen zum Kochen, heißt es, dann sitzen sie alle um den Tisch herum, rauchen und reden, bis sie bis zum Abend hin wieder verschwunden sind, eine nach der anderen. Erst über ihren Blick durch die Kamera entdeckt Johanna allmählich Dinge, die sie „mit bloßem Auge“ vielleicht gar nie gesehen hätte.
THIS LAND IS MY LAND
R: Susanne Brandstätter, 2019
In den USA scheinen die Fronten verhärtet: hier treue Trump-Wähler/innen, die an Rechtmäßigkeit und Brillanz ihres Präsidenten glauben; da Kritiker/innen und Gegner/innen, die meinen, das Land werde sich noch Jahrzehnte nach Trump von dessen Regierung erholen müssen. Susanne Brandstätter hat beiden, insbesondere aber den Verfechter/innen des Präsidenten, zugehört. Und fragt wiederholt: Wie kann man die oftmals unversöhnlichen Seiten wieder zusammenbringen?
LILLIAN
R: Andreas Horvath, 2019
1927 wollte die in die USA emigrierte Russin Lillian Alling zurück in ihre Heimat. Da ihr das Geld für die Rückreise fehlte, machte sie sich zu Fuß auf den Weg. Andreas Horvath verlagert die Geschichte in die Gegenwart, Lillians Marsch wird zur atemraubend fotografierten Durchmessung von Donald J. Trumps heartland. Ein beeindruckender Film, der subtil und nachhaltig erschüttert.
DIE DOHNAL
R: Sabine Derflinger, 2019
Sabine Derflinger zeichnet in ihrem vielgestaltigen Porträt Dohnals Wirken nach und greift hierfür auf Archivmaterial sowie auf zahllose Interviews mit Wegbegleiterinnen und geistigen Erbinnen zurück. Auf den Bildern der Fotografin Elfie Semotan schaut Johanna Dohnal selbstbewusst, burschikos, frech. Eine Zigarette zwischen den Lippen, den wachen Blick der Kamera zugewandt. Das seien die schönsten Aufnahmen von Johanna, meint Annemarie Aufreiter, die mit ihr zusammengelebt hat – nicht verdeckt, aber auch nicht öffentlich.
NOBADI
R: Karl Markovics, 2019
„Zukunft“ steht auf dem Schild über dem Tor der Wiener Kleingartensiedlung, in der Karl Markovics’ dritter Spielfilm Nobadi hauptsächlich spielt. Sie ist zu dieser Jahreszeit ein trostloser Ort ohne Leben, jede Parzelle streng abgezäunt und von der Außenwelt abgeriegelt. Hier wohnt der 93-jährige Heinrich, einst SS-Soldat und jetzt cholerischer und eigenbrötlerischer Rentner. Als sein Hund verstirbt, gerät seine Welt aus den Fugen. Kurzerhand engagiert er Adib, einen afghanischen Geflüchteten, um ein Grab in seinem Garten auszuheben. Zunächst muss dieser zu einem mickrigen Stundenlohn von drei Euro allerhand Erniedrigungen und Anschuldigungen einstecken, doch als sich eine Wunde an Adibs Fuß entzündet, wendet sich das Geschehen. Kammerspielartig entfaltet der Film sein so überraschendes wie drastisches Szenario, in dem die beiden ungleichen Männer an einem Tag und in einer Nacht zusammenfinden und aneinandergeraten.
Unsere VOD-Premierenfilme werden nur von 22.10. bis 12.11. zum Premierenpreis von €6,90 zu streamen sein, die Filme aus dem regulären Programm wie gewohnt um €4,90.